1. |
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Am Horizont, da steigt empor,
Der Strahlen heller Glanz.
Ein Glockenschlag!
Er ruft hervor,
Der Bürger Sang und Tanz.
Die Dächer erstrahlen im goldenen Licht,
Die Banner wehen im Wind.
Der Menschen Wohl ist seine Pflicht
Des Königs zweites Kind.
Von weiter Fern, da grollt heran
Der Trommeln dumpfer Schlag.
Der Lieder königlicher Klang
Verstummt noch am Tag.
Plötzlich kriecht der Siedler Furcht
Kläglich durch die Gassen.
Die Stadt im Bann der nahenden Schlacht
Gehüllt in Nebelschwaden.
Das unumstößliche Gebot wird nun verlangt im Kampf.
Der Landesfürst beschwört sein Heer
Für Freiheit, Hab und Gut.
Er faltet seine Hände
Und betet, Herr, zu dir:
„Verwehr' der Stadt das Ende,
Schenk' deinen Segen ihr!"
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2. |
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Im Schatten tief verborgen,
Da kauert Tag für Tag;
Er oft in Dreck und Asche lag,
Ein Leben voller Sorgen.
Am Rand in dunklen Gassen,
Sein Leben voller Leid.
Er schwor einst der Stadt den Eid,
Das Glück hat ihn verlassen.
Todblass erblickt er auf den Straßen,
Gefechte stehen bevor.
Beklommenheit kriecht kalt hervor,
Sie greifen zu den Waffen.
Er wagt sich zu dem Platze,
Feuer entflammt im Auge,
Furchtsamkeit kehrt sich zum Glaube,
Unbeirrt zum Schutze.
Der Blick nun fest entschlossen,
Die Treue seine Qual.
Das Schicksal gab ihm keine Wahl,
Manch‘ Träne er vergossen.
Ein fremdes Heer naht aus der Ferne.
Die Stadt braucht Mann für Mann.
Auch er nun wie im Bann,
Sehnt nach vergangenem Tage.
„Folget mir,
Schließt das Tor!
Neuer Tag
Ich lechz' nach dir.
Der Hufe Schlag
Wie Donnerrollen.
Sie nahen zu uns,
Verteidigung!"
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3. |
Des Wahnes Wesen
05:55
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Wandelnd durch das Tal,
Herrschsucht seine Qual,
Wahnhaft, fest entschlossen,
Er viel Blut vergossen.
Die fremde Stadt
zerstören mag,
Ohne Menschlichkeit und
Ohne Gnad'.
Peinigt unumwunden,
Befriedigung gefunden,
Richtet ohne Wahl,
Wandelnd durch das Tal.
Die freie Stadt
zerstören mag.
Ohne Menschlichkeit und
Ohne Gnad'.
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4. |
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Leises Flüstern im Wind,
Der Tag neigt sich der Nacht.
Der Sonne Strahl zerrinnt,
Des Mondes Schein entfacht.
Der Krähe Schrei erschallt,
Trostlosigkeit verweilt.
Welke Blätter im Wald,
Durch Schwerter zerteilt.
Im Schutz der schaurigen Schatten,
Verdammt in Einsamkeit.
Dem ewigen Schlaf entgangen,
Tränen der Vergangenheit.
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5. |
Schicksal
05:27
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Die Lanze fest umschlossen,
Das Rüstzeug angelegt,
Reitet er entschlossen,
Nun zum Scheideweg.
In Reih' und Glied versammelt,
Wartend vor der Stadt.
Des Vaters edle Kron'
Sein Haupt gezieret hat.
Ein Schatten zieht durch das Tal,
Bedeckt alles, wo einst Leben war.
Die Schlacht, das Schicksal der Stadt,
Sich in Bälde entscheiden mag.
Er wartet vor den Toren,
Sie kommen in hurtigem Schritt,
Die Stadt ihn auserkoren,
Ihr Wappen er vertritt.
Des fremden Herrschers Heere,
Des Bösen riesige Schar,
Durch hundert Feindes Speere,
Sein Tod besiegelt war.
Ein Schatten zieht durch das Tal,
Bedeckt alles, wo einst Leben war.
Die Schlacht, das Schicksal der Stadt,
Sich in Bälde entschieden hat.
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6. |
Ruinen der Stadt
01:43
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Verstummende Worte,
Ruinen der Stadt,
Ein Leben in Sorge,
Er gebracht hat.
Die einstige Freude,
Die jubelnde Schar,
Zerstörte Gebäude,
Des Todes Altar.
Schimmernde Lichter,
Durch Schleier bedeckt.
Blasse Gesichter,
Von Kälte befleckt.
Frost in den Mauern,
Des Schnitters Tat.
Bewohner bedauern,
Den düsteren Tag.
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7. |
Vanitas Vitae
04:36
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Die prachtvollen Stunden,
Die goldene Zeit,
Nie mehr bekunden,
Vergangenheit.
Liebliche Lieder,
Liebe ohn' Leid,
All jene Freude,
Vergangenheit.
Des Fürsten Gnade,
Die freie Stadt,
Durch Herrschsucht und Wahn,
Ein Ende fand.
Schaurige Schatten,
Säuselnder Wind,
Krähen auf Weiden,
Das Leben zerrinnt.
Klirrende Schwerter,
Des Todes Sang,
In Moll ertönen,
Im klagvollen Klang.
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